Bild © Annegret Schnider / wildenachbarn.ch BiologieMensch & TierTippsGalerieKarte Biologie Guter Kletterer, kann auch Mauern erklimmen. Tagesverstecke oft in Gebäuden (Dachböden, Scheunen, Ställe). Schädigt gelegentlich Isolation, die er als Nestmaterial nutzt, muss dann tiergerecht ausgeschlossen oder mit Elektroschutz ferngehalten werden. Vielseitige Nahrung: Nager, Vögel, Insekten, Regenwürmer, Früchte (z.B. Kirschen), Speiseabfälle. Revier 80–150 ha. Seit Ende der 1970er-Jahre stellt man fest, dass Steinmarder aus Plastik oder Gummi bestehende Teile von Automobilen, z. B. Bremskabel, zerbeißen («Automarder»). Frisch abgestellte Autos werden regelmäßig «kontrolliert» (Revierverhalten), vermutlich, weil sie fremde Duftmarken tragen. Den Mardern fehlen zunehmend geeignete Unterschlüpfe in Folge der baulichen Verdichtung. Erkennungsmerkmale Braunes bis gräuliches Fell, weißer Brustlatz, welcher nach hinten meist gegabelt ist. Nase rosa. Gehört zu Marder Masse Kopf-Rumpf-Länge 40 – 56 cm, Schwanz 20 –32 cm, Gewicht 0,8–2,5 kg. Ähnliche Arten Baummarder: Der Baummarder hat ein dunkleres, dichteres Fell, einen braunen Nasenspiegel und oft einen gelben Kehlfleck (beim Steinmarder immer weiß). Gefährdungsgrad nicht gefährdet Aktivitätszeit Ganzjährig nachtaktiv Lebensraum Ursprünglich Felsenbewohner (im Süden). Im Wald, im Siedlungsraum von Dörfern und Städten. Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen. Mensch & Tier Gefahren Im Siedlungsgebiet ist der Verkehr eine häufige Todesursache für den Marder. Konflikte Konflikte zwischen Steinmarder und Mensch Hausmarder: Steinmarder richten sich gerne häuslich im Dachstock eines bewohnten Hauses oder eines Lagerhauses ein. Marder sind äußerst geschickte Kletterer und dringen schon durch 5cm schmale Lücken ins Gebäude ein. Während der Jungenzeit und der Fortpflanzung im Sommer kann es nachts zu erheblichen Lärmemissionen und zu Schäden am Isolationsmaterial kommen, das als Nestmaterial verwendet wird. Auch starker Geruch von Kot und Urin und Kothaufen deuten auf die Anwesenheit von Steinmardern hin. Legen Sie sich nachts mit einer starken Taschenlampe auf die Lauer und versuchen Sie, den Zugang des Marders zu identifizieren Meist nutzt er auch Kletterhilfen wie Kletterpflanzen oder Rohre, um aufs Dach zu gelangen. Wenn bekannt ist, wo der Marder einsteigt, kann dieser Zugang verschlossen oder unzugänglich gemacht werden. Automarder: Der beste Schutz vor verbissenen Autokabeln ist eine Garage. Mittlerweile werden die Autos von den Herstellern vermehrt mit bissfesten Kabeln versehen. Meerschweinchendieb: Kleintiere wie Meerschweinchen und Kaninchen gehören zum Beutespektrum des Marders. Sie müssen sowohl tagsüber als auch nachts in einbruchsicheren Gehegen untergebracht werden. Fördermaßnahmen Liebhaber von Obst Der Steinmarder kommt gut mit den Bedingungen im Siedlungsraum zurecht und bedarf keiner speziellen Förderung. Wollen Sie trotzdem in Ihrem Garten etwas für Marder tun, pflanzen Sie in Ihrem Garten Beeren und Obstbäume. Marder sind Beeren- und Obstliebhaber. In ihrem Kot finden sich deshalb oft Kirschsteine oder Traubenkerne. Beobachtungstipps Streifzug durch die Straßen Marder sind vorwiegend nachtaktiv und sehr scheu. Auf einem nächtlichen Spaziergang durch Ihre Nachbarschaft können Sie mit etwas Glück einem Marder begegnen, der eilig über die Straße rennt. Gerne verstecken sich Steinmarder unter Autos, die ihnen auf ihren Streifzügen durch die Straßen gute Deckung bieten. Lärmige Untermieter Starker Geruch von Kot und Urin, Kothaufen, beschädigte Isolation im Dachboden sowie nächtlicher Lärm im Dach deuten auf die Anwesenheit von Steinmardern hin. Legen Sie sich nachts mit einer starken Taschenlampe auf die Lauer und versuchen Sie, den Zugang zu identifizieren, den der Marder als Ein- bzw. Ausgang nutzt. Meist nutzt er auch Kletterhilfen wie Kletterpflanzen oder Rohre, um aufs Dach zu gelangen. © Claudia Kistler / swild.ch Marderkot in der Dachbodenecke eines Lagerhauses. © Claudia Kistler / swild.ch Isolationsschaden. Marder verwenden das Material gerne als Polsterung fürs Nest. Spuren Steinmardertrittsiegel zeigen im Vorder- und Hinterfuß fünf Zehen. Der Vorderfuß besitzt einen kleinen runden Ballen unterhalb des größeren Ballens in der Mitte, der sich jedoch oft nicht abdrückt. Die großen prallen Zehenballen sind längsoval. Mittel- und Ringfinger als auch der Zeige- und Ringfinger liegen jeweils fast auf einer Höhe, die Daumen sitzen weiter unten. Die feinen Krallen drücken sich meist als kleine Punkte oder Striche ab. Der nicht platt getretene Bereich zwischen den Zehen und dem größeren Ballen in der Mitte ist in Relation zum Gesamttrittsiegel sehr groß. Männchen sind teilweise deutlich größer als die Weibchen. © Andreas Wenger Steinmarder linker Vorderfuß. Kleiner runder Ballen unterhalb des großen Ballens in der Mitte nicht zu erkennen. Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst. Verlinkung Weitere Informationen zum Steinmarder finden Sie auch auf wildtiere-bw.de