Die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) wirbt 2023 für den Schutz vergänglicher Naturparadiese. Wie Pro Natura schreibt, mag die wärmeliebende Heuschrecke karge Flächen mit wenig Vegetation. Sie beherrscht die Kunst der Tarnung ebenso wie den spektakulären Auftritt. Sie ist perfekt an die Farbe ihres Untergrundes angepasst: Die Blauflügelige Ödlandschrecke ist selbst auf kurze Distanz kaum zu entdecken. Das ändert sich abrupt, wenn man dem Tier zu nahe tritt. Dann wirft sich das rund 2 cm grosse Insekt in die Luft, entfaltet seine blau-schwarzen Flügel und schwirrt davon. Doch kaum leuchtet das überraschende Farbenspiel auf, ist es auch schon wieder vorbei. Das Tier landet und wird von der Landschaft buchstäblich verschluckt. © Dieter Thommen Die Körperfarbe der Blauflügeligen Ödlandschrecke ist von Tier zu Tier unterschiedlich. So passt sich das Insekt an seinen jeweiligen Lebensraum an. Warum wählt Pro Natura die Blauflügelige Ödlandschrecke zum Tier des Jahres? Das Tier des Jahres 2023 bewohnt trocken-warme Gebiete mit spärlicher Vegetation. Viele natürliche Lebensräume der Blauflügeligen Ödlandschrecke sind in den letzten 100 Jahren zerstört worden. Kiesgruben, Bahnareale oder anderes «Ödland» bieten der Insektenart willkommene Ersatzbiotope. Doch diese sind vergängliche Naturparadiese. Sie brauchen gezielte Pflege, um für die blauen Fliegerinnen bewohnbar zu bleiben. Umso wichtiger ist es, die ursprünglichen Lebensräume der Blauflügeligen Ödlandschrecke zu schützen und wiederherzustellen: Auenlandschaften und trockene, karge Wiesen und Weiden. © Martin Frei Die Blauflügelige Ödlandschrecke braucht sonnige, trockene Flächen mit karger Vegetation (Erlenmatt, Basel). © Martin Frei Weitere Informationen bei Pro Natura