Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Weißrandfledermaus

Biologie

Die Weißrandfledermaus trägt am Hinterrand der Armflughaut meist einen scharf begrenzten, weißen Rand. Sie hat ihr Hauptverbreitungsgebiet im Mittelmeerraum. Seit 1980er-Jahre Ausbreitung in Gebiete nördlich der Alpen. Sommerquartiere vorwiegend in Spalten an und in Gebäuden und in Neubauten (ähnlich wie Zwergfledermaus). Jagt kleine Fluginsekten. Fliegt schnell und wendig. Jagd in mittlerer Höhe in Gärten, entlang Straßenlaternen und Alleen, an Wasserstellen.

Lebensraum

Fledermaus des Mittelmeerraums, nördlich der Alpen Fortpflanzungsnachweise in Siedlungsräumen.

Verbreitung

Zürich: Inzwischen recht häufig im ganzen Siedlungsgebiet, besonders im Zentrum (Nachweise unvollständig).

Gefahren
  • Fassadenbeleuchtung: Die nächtliche Beleuchtung der Öffnungen, durch die Fledermäuse jeweils ihr Quartier verlassen, sollte vermieden werden, weil die Nachtjäger dann später ausfliegen. Und als Folge davon bleibt ihnen weniger Zeit für die Nahrungssuche.
  • Netze: Fledermäuse können sich in Netzen, die über Obstbäumen oder Reben gespannt werden, verheddern. Diese werden so zu tödlichen Fallen. Deshalb sollten Netze nur wenn unbedingt nötig verwendet und nach Gebrauch wieder entfernt werden.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen
Gezieltes Fördern nicht nötig

Die Weißrandfledermaus ist in Siedlungsgebieten häufig. Da sie mehr als 2‘000 Kleininsekten pro Nacht verschlingt, möchten viele Hausbesitzende diese fast unersättlichen Insektenvertilgerinnen nicht missen. Mit der Bepflanzung des Gartens/Balkons mit einheimischen Pflanzen schafft man die nötige Nahrungsgrundlage für Fledermäuse. Die nächtlichen Flattertiere können dann mit großer Wahrscheinlichkeit beim Jagen im eigenen Garten beobachtet werden.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Strassenlaterne im Dunkeln
Straßenlampe als Jagdgebiet
Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt der Weißrandfledermaus mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Wasserfledermaus

Biologie

Wasserfledermäuse verbringen den Tag in Höhlen und Spalten von Bäumen oder Gebäuden. Auf Flugrouten entlang von Waldrändern, Hecken und Baumreihen fliegen sie am Abend in Richtung des nächsten Gewässers, der zurückgelegte Weg beträgt oft 1–2 km. Diese Fledermäuse jagen knapp über der Wasseroberfläche von stehenden oder ruhig fließenden Gewässern (Seen, Teichen, Flüssen) nach Wasserinsekten, die sie mit den großen Füßen teilweise von der Wasseroberfläche fischen. Paarung im Herbst und im Winterquartier. Junge kommen im Sommer zur Welt, in Wochenstubenkolonien von 20–50 Tieren. Quartier wird häufig gewechselt. Zwischen Sommer- und Überwinterungsquartieren können Dutzende Kilometer liegen.

Lebensraum

Jagt über Gewässern; Quartiere in Baumhöhlen und -rissen, Gebäudespalten.

Verbreitung

Zürich: Kleine Anzahl jagender Wasserfledermäuse über der Sihl (Allmend), beim Werdhölzli über dem Kanal des Kraftwerks, am Katzensee, am Schanzengraben beim Park zur Katz und an der Limmat im Stadtzentrum. Tagesschlafquartiere in Brücken im Stadtzentrum, in einem Fledermauskasten an der Sihlhochstrasse.

Gefahren
  • Fassadenbeleuchtung: Die nächtliche Beleuchtung der Öffnungen, durch die Fledermäuse jeweils ihr Quartier verlassen, sollte vermieden werden, weil die Nachtjäger dann später ausfliegen. Und als Folge davon bleibt ihnen weniger Zeit für die Nahrungssuche.
  • Netze: Fledermäuse können sich in Netzen, die über Obstbäumen oder Reben gespannt werden, verheddern. Diese werden so zu tödlichen Fallen. Deshalb sollten Netze nur wenn unbedingt nötig verwendet und nach Gebrauch wieder entfernt werden.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen
Bäume mit Baumhöhlen fördern

Wasserfledermäuse benutzen Baumhöhlen als Tagesquartiere. Bäume mit Baumhöhlen sollten deshalb, wenn immer möglich, erhalten bleiben, im eigenen Garten, in der Umgebung der Wohnsiedlung, im Park an ungefährlichen Stellen oder im Wald. Als Ersatzquartiere können Fledermauskästen im Wald aufgehängt werden. Oftmals dauert es allerdings einige Zeit, bis diese Kästen angenommen werden.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Wasserfledermaus fliegt über Wasseroberfläche
Jagende Wasserfledermaus
Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt der Wasserfledermaus mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Rauhautfledermaus

Biologie

Die Rauhautfledermaus ist die kleinste einheimische Fledermausart, die migriert. Verbringt Herbst (Paarungszeit), Winter und Frühling hier, auch Übersommerer sind möglich. Balzquartiere im Herbst in Baumhöhlen und Fassadenhohlräumen. Winterschlafquartiere oft in Holzstoß. Zieht im Frühling Richtung Nordosteuropa, wo die Jungen zur Welt gebracht und bis in den Herbst hinein großgezogen werden. Jagt im gradlinigen Flug entlang von Waldrändern, Hecken, Baumalleen oder Ufergehölzen kleine bis mittelgroße Fluginsekten. Oft gleichzeitige Ankunft vieler Tiere im Herbst.

Lebensraum

Baumhöhlenreiche Laubwälder mit viel Totholz, in Siedlungen, Parks, bevorzugt im Tiefland.

Verbreitung

Von September - März in Zürich, Quartiere z.B. in Rollladenkästen der ETH Zürich.

Gefahren
  • Fassadenbeleuchtung: Die nächtliche Beleuchtung der Öffnungen, durch die Fledermäuse jeweils ihr Quartier verlassen, sollte vermieden werden, weil die Nachtjäger dann später ausfliegen. Und als Folge davon bleibt ihnen weniger Zeit für die Nahrungssuche.
  • Netze: Fledermäuse können sich in Netzen, die über Obstbäumen oder Reben gespannt werden, verheddern. Diese werden so zu tödlichen Fallen. Deshalb sollten Netze nur wenn unbedingt nötig verwendet und nach Gebrauch wieder entfernt werden.
  • Leimringe: diese in Eichen oder an Obstbäumen montierten Ringe zur giftfreien Schädlingsbekämpfung können, wenn sie ohne schützendes Gitter montiert werden, eine grausame Falle darstellen.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen
Winterquartiere schaffen

Vor Regen und Wind geschützte Holzstöße bieten den Rauhautfledermäusen wertvolle Winterquartiere. Beim Abtragen des Holzvorrats sollten Sie immer einen Rest vom Holzstoß stehen lassen, damit sich die Fledermäuse zurückziehen können.

Richtig reagieren

Falls Sie im Winter im Holzstoß eine Fledermaus finden, sollten Sie sie mit Handschuhen vorsichtig in den Rest vom Holzstoß zurückbefördern, so dass sie den Winterschlaf fortsetzen kann. Leider gibt es immer wieder Berichte von Rauhautfledermäusen, die verletzt in Heizöfen oder Holzstößen aufgefunden werden oder unabsichtlich mit Holzstößen transportiert werden.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Rauhautfledermaus auf Holzscheit
Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt der Rauhautfledermaus mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Zwergfledermaus

Biologie

Eine der häufigsten und gleichzeitig eine der kleinsten einheimischen Fledermausarten. Tagesschlafquartiere und Wochenstuben in von außen zugänglichen Spaltquartieren an Gebäuden, z.B. in Rollladenkästen, unter Holzverkleidungen von Fassaden oder Dachunterzügen. Auch an neuen, modernen Gebäuden. Bevorzugt enge Quartiere, sodass Rücken und Bauch Kontakt zur Unterlage haben. Jungenaufzucht (1–2 Junge pro Weibchen pro Jahr) im Mai und Juni in Wochenstubenkolonien von bis zu mehreren Dutzend Individuen. Im Juli sind die Jungtiere bereits ausgewachsen und selbstständig. Zwergfledermäuse wechseln oft das Quartier. Sie fressen kleine Insekten und jagen im schnellen Zick-Zack-Flug um Bäume, Straßenlampen oder nahe an Gebüschen. Winterschlaf; während der Sommermonate dämmerungs- und nachtaktiv.

Lebensraum

Vorwiegend Hausfledermaus. In Spaltquartieren. Siedlungsraum, Dörfer, Städte, auch Zentren von Großstädten, in Parks, Alleen, Obstgärten, Hinterhöfen, jagt um Straßenlampen.

Verbreitung

Zürich: Ganzes Stadtgebiet, vornehmlich in Aussenquartieren.

Gefahren
  • Fassadenbeleuchtung: Die nächtliche Beleuchtung der Öffnungen, durch die Fledermäuse jeweils ihr Quartier verlassen, sollte vermieden werden, weil die Nachtjäger dann später ausfliegen. Und als Folge davon bleibt ihnen weniger Zeit für die Nahrungssuche.
  • Netze: Fledermäuse können sich in Netzen, die über Obstbäumen oder Reben gespannt werden, verheddern. Diese werden so zu tödlichen Fallen. Deshalb sollten Netze nur wenn unbedingt nötig verwendet und nach Gebrauch wieder entfernt werden.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Die Zwergfledermaus ist eine häufig vorkommende Art. Sie ist ein besonderer Nützling, da sie mehr als 2‘000 Kleininsekten pro Nacht verschlingt. Mit einheimischer Bepflanzung von Balkonen, Innenhöfen und Gärten schafft man die nötige Nahrungsgrundlage für Fledermäuse. Die nächtlichen Flattertiere können dadurch mit großer Wahrscheinlichkeit beim Jagen im eigenen Garten oder Innenhof beobachtet werden.
Ab August/September finden sich oftmals größere Gruppen diesjähriger Zwergfledermäuse in geeigneten Höhlen ein. Manchmal passiert diese Zusammenkunft auch in Wohnungen, die zum Beispiel während der Urlaubszeit länger leer stehen.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Strassenlaterne im Dunkeln
Straßenlampe als Jagdgebiet
Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt der Zwergfledermaus mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Graues Langohr

Biologie

Graue Langohren sind ortstreu und unternehmen nur kurze Wanderungen. Wochenstubenkolonien während des Sommers mit kleinen Gruppen von 10–25 Tieren in Spaltenquartieren. In den Wochenstubenkolonien werden die Jungen zur Welt gebracht, die bereits nach wenigen Wochen selbstständig sind. Männchen mehrheitlich solitär. Jagen vorwiegend nach freifliegenden, größeren Insekten, bevorzugt große Eulen- und Schwärmerfalter, auch Junikäfer, die oft an Fraßplätzen verzehrt werden. Die Fledermaus hängt sich dafür an einem geschützten Ort kopfunter auf und frisst die Beutetiere, wobei sie ungenießbare Teile (Flügel, Beine) abbeißt und fallen lässt.

Lebensraum

Vielfältige Kulturlandschaften, oft an menschliche Siedlungen gebunden, in Gärten, entlang von Hecken und Alleen, in Obstgärten. Sommerquartiere (Wochenstubenquartiere) in Spalten von Gebäuden und Dachstühlen.

Verbreitung

Zürich: Einzelne akustische Nachweise.

Gefahren
  • Fassadenbeleuchtung: Die nächtliche Beleuchtung der Öffnungen, durch die Fledermäuse jeweils ihr Quartier verlassen, sollte vermieden werden, weil die Nachtjäger dann später ausfliegen. Und als Folge davon bleibt ihnen weniger Zeit für die Nahrungssuche.
  • Netze: Fledermäuse können sich in Netzen, die über Obstbäumen oder Reben gespannt werden, verheddern. Diese werden so zu tödlichen Fallen. Deshalb sollten Netze nur wenn unbedingt nötig verwendet und nach Gebrauch wieder entfernt werden.
  • Leimringe: diese in Eichen oder an Obstbäumen montierten Ringe zur giftfreien Schädlingsbekämpfung können, wenn sie ohne schützendes Gitter montiert werden, eine grausame Falle darstellen.
  • Baumschnitt: Baumschnittmaßnahmen in den Sommermonaten sollten vermieden werden.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Bepflanzen Sie Ihren Balkon und Ihren Garten mit einheimischen Pflanzen
Da diese Fledermausart große Insekten frisst, kann mit einheimischer Bepflanzung des Gartens oder des Balkons viel zur Insektenvielfalt beigetragen werden. Besonders nachtblühende Stauden und Sträucher sind für Fledermäuse von besonderem Interesse. Verzichten Sie bei der Behandlung Ihrer Pflanzen auf Insektizide und andere Gifte.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Flügel von Nachtfaltern und Kot - Frassreste des Grauen Langohrs
Fraßreste
Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt des Grauen Langohrs mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Großes Mausohr

Biologie

Größte einheimische Fledermausart. Typische Dachbodenfledermaus, die in großen, warmen, ungestörten Dachböden in Gruppen kopfüber an den Dachbalken und -latten hängt. Fassadenbeleuchtung vertreibt Mausohren, da sie beim Ausflug im Licht ungeschützt vor Feinden (z. B. Waldkauz) sind. Im Juni und Juli bringen die Weibchen in Wochenstubenkolonien, die mehrere Hundert Weibchen umfassen können, je ein Jungtier zur Welt. Geeignete große und ungenutzte Dachböden (in Kirchen usw.) sind selten geworden und durch Renovationen gefährdet. Große Mausohren jagen in Wäldern und über Wiesen im tiefen Flug nach bodenbewohnenden Insekten, meist Käfer oder Schnaken, die sie aufgrund ihrer Geräusche entdecken. Verschlafen den Winter in frostsicheren Höhlen und Stollen.

Lebensraum

Wälder ohne Unterwuchs, Weideland und frisch geschnittene Wiesen. Sommerquartiere (Wochenstuben) in warmen Dachböden, Kirchendachböden.

Verbreitung

Zürich: einzelne akustische Nachweise in verschiedenen Stadtquartieren. Winterquartiere in Höhlen am Üetliberg.

Gefahren
  • Fassadenbeleuchtung: Die nächtliche Beleuchtung der Öffnungen, durch die Fledermäuse jeweils ihr Quartier verlassen, sollte vermieden werden, weil die Nachtjäger dann später ausfliegen. Und als Folge davon bleibt ihnen weniger Zeit für die Nahrungssuche.
  • Netze: Fledermäuse können sich in Netzen, die über Obstbäumen oder Reben gespannt werden, verheddern. Diese werden so zu tödlichen Fallen. Deshalb sollten Netze nur wenn unbedingt nötig verwendet und nach Gebrauch wieder entfernt werden.
  • Schmutz: Die Hinterlassenschaften der großen Wochenstubenkolonien sorgen häufig für Unmut bei Hauseigentümern. Mithilfe von engagierten Vereinen und Freiwilligen können die Dachstühle 1-2 mal pro Jahr gekehrt und von Kotresten befreit werden. Der dabei entstandene Abfall kann hervorragend als Bio-Dünger verwendet werden.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen
Bepflanzen Sie Ihren Balkon oder Ihren Garten mit einheimischen Pflanzen

Da diese Fledermausart große Insekten frisst, beispielsweise Laufkäfer oder Schnaken, kann mit einheimischer Bepflanzung des Gartens oder des Balkons viel zur Insektenvielfalt beigetragen werden. Besonders nachtblühende, nektarreiche Stauden und Sträucher sind für Fledermäuse von besonderem Interesse. Verzichten Sie auf Insektizide und andere Gifte. Große Mausohren sind typische Dachbodenbewohner, deshalb sind große Dachböden, zum Beispiel von Kirchen, wertvolle Quartiere. Allerdings werden kaum neue Dachböden angenommen.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Wochenstubenkolonie des Großen Mausohrs in einem Dachboden
Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt des Große Mausohrs mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Reh

Biologie

Sozialleben vielfältig: Rehe leben einzeln, in matriarchalen Gemeinschaften oder in Familien. Im Winter, außerhalb der Fortpflanzungszeit, Tendenz zur Geselligkeit. Bock ab April territorial, Geiß (auch Ricke genannt) vor der Setzzeit, Rehkitze kommen im Mai und Juni zur Welt. 1–3, meist 2 Kitze pro Wurf. Geißen setzen Kitze oft in Wiesen, was zu Problemen mit Mähmaschinen und frei laufenden Hunden führt. Das Reh gilt als Feinschmecker und frisst Gräser, Kräuter, Knospen und Triebe von Bäumen und Sträuchern, auch Rosenknospen in Gärten.

Lebensraum

Bewaldete Gebiete und angrenzende Wiesen. Zur Nahrungssuche auch in Parks und Gärten.

Gefahren
  • Verkehr: Tausende Rehe werden jedes Jahr auf Straßen von Autos an- oder überfahren. Fahren Sie speziell vorsichtig und in angemessenem Tempo auf Straßen, die durch Wälder führen oder mit dem Straßenschild "Achtung Wildwechsel" gekennzeichnet sind.
  • Mähmaschinen: Rehkitze werden im Mai und Juni von ihren Müttern auf waldnahen Wiesen abgelegt. Hier verbringen sie die ersten Lebenswochen. Jährlich sterben hunderte von Rehkitzen, weil sie von Mähmaschinen überfahren werden. Mit technischen Hilfsmitteln, z.B. mit Wärmebildkameras ausgerüstete Drohnen, kann der grausame Mähtod verhindert werden.
  • Spaziergänger, Mountainbiker: Leute, die Waldwege verlassen, sind für Rehe unberechenbar und deshalb ein Stressfaktor. Bleiben Sie den Rehen zuliebe auf den Wegen und Pfaden.
  • Hunde: Jagende Hunde veranlassen Rehe zu energieaufwendigen Fluchtreaktionen. Halten Sie Ihren Hund unter Kontrolle oder nehmen Sie ihn an die Leine, speziell während der Rehkitz-Zeit im Mai und Juni. 
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen
Ruhiges Verhalten

Im Wald soll man sich generell ruhig verhalten. Nach der Beobachtung sollten Sie sich möglichst geräuschlos zurückziehen, um das Tier nicht zu stören. Vielleicht haben Sie das nächste Mal erneut Glück und können das Reh wieder an derselben Stelle beobachten.

Wege nicht verlassen

Bewegen Sie sich bei Ihrem Waldspaziergang möglichst auf den Waldwegen. Dies gilt besonders für die Zeit von Mai bis Juni, wenn die Rehkitze zur Welt kommen. Die Rehe in der Nähe von Siedlungsräumen haben gelernt, dass von Menschen auf Waldwegen keine Gefahr ausgeht. Auch als MoutainbikerIn sollten Sie deshalb die Mountainbike-Trails nicht verlassen. Als Hundehalter sind Sie dafür verantwortlich, dass Ihr Hund auf den Wegen bleibt und keinesfalls einem Reh hinterher jagt oder Rehkitze aufstöbert. 

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Rehspur: Die Abdrücke der beiden Vorderzehen (Hufe) sind ca. 3 cm lang. Die hinteren Zehen liegen erhöht, weshalb sie nur in sehr weichem Untergrund Abdrücke hinterlassen.
Rehkot
Eine grasfreie Mulde neben einem Baum
Schlafplatz eines Rehs

Rehe kann man im Wildnispark Langenberg im Westteil des Parks, sowie im Tierpark Goldau beobachten.

 

Spuren

Rehe laufen auf zwei großen Schalen, besitzen weiter oben am Fuß jedoch zwei weitere kleinere Schalen (Afterklauen). Die Afterklauen drücken sich nur im Galopp oder wenn sie tief in ein Substrat einsinken ab, dann als kleine längliche Punkte unterhalb der Schalen. Der Komplettumriss des Abdrucks der 2 großen Schalen wirkt wie ein umgedrehtes Herz (in Laufrichtung gesehen). Der Abdruck hat seine breitest Stelle auf ca. 1/3 der Trittsiegellänge und läuft zum Schalenende spitz zu. Die Schalen drücken sich getrennt voneinander ab, das heißt der nicht platt gedrückte „Steg“ zwischen den beiden Schalen verläuft über die komplette Länge des Trittsiegels.

Reh linker Hinterfuß (darunter leicht gespreizter linker Vorderfuß). Afterklauen nicht zu sehen.

Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst.

Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Wanderungen zu Murmeltier, Steinbock & Co.
Autor
Lorenz Heer
Verlag
Haupt Verlag, 2015
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt des Rehs mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Biber

Biologie

Größtes einheimisches Nagetier, vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Hinterlässt durch seine ausgeprägte Nage- und Bautätigkeit auffällige Spuren: Biberburgen, Dämme, kegelförmig abgenagte Baumstämme und Äste mit deutlichen Kerben der kräftigen Nagezähne. Die Biberburg besteht aus aufgeschichteten Ästen, abgedichtet mit Schlamm, Erde, Schilf und Gräsern; bis 1,5 m hoch. Mehrere Kammern ( Schlaf-, Brutkammern ), mehrere Zugänge, die unter Wasser münden. Auch Erdbaue am Ufer sind möglich, deren Ein- und Ausgänge ebenfalls unter Wasser münden. Nahrung rein pflanzlich: Rinde, dünne Zweige, Wurzeln, Blätter. Biber leben territorial in Kolonien von einem Paar und dessen Nachkommen bis zum Alter von 3 Jahren. Alter: bis 30 Jahre.

Lebensraum

Stets in Wassernähe. Uferbereiche, Flussauen mit Wald.

Gefahren
  • Verkehr: Viele Biber müssen auf ihrer Wanderschaft das Gewässer verlassen und Straßen überqueren, entweder weil die natürlich Verbindung zwischen Gewässern fehlt oder der weiterführende Weg im Gewässer selbst verbaut ist (z.B. durch Kraftwerke oder Schwellen).

  • Fischreusen: Vor allem für junge Biber stellen Fischreusen eine große Gefahr und häufige Todesursache dar, da sie sich in ihnen verfangen und folglich ertrinken können.

Mensch & Tier
Konflikte
Konflikte zwischen Biber und Mensch

Der Biber ist eigenwillig und will seinen Lebensraum selber gestalten. In der von uns Menschen stark genutzten Landschaft kommt es daher immer wieder zu Konflikten.

  • Landwirtschaft: Steht dem Biber zu wenig Nahrung in Form von natürlicher Vegetation zur Verfügung, lässt er sich zum Ärger vieler Bauern Ackerfrüchte (Mais, Zuckerrüben) und das Holz von Obstbäumen schmecken.

  • Straßen und Uferdämme: Straßen in Ufernähe und Dämme können einstürzen, wenn der Biber seinen Bau bis unter diese Bauwerke gräbt.

  • Vernässung: Überall da wo der Biber staut, werden die angrenzenden Flächen unter Wasser gesetzt. Das können Wald- oder Ackerflächen aber auch Bereiche im Siedlungsraum sein.

  • Baumfäller: Im Siedlungsgebiet ist das Fällen von Bäumen meistens unerwünscht, besonders wenn nur schmale Ufergehölzstreifen vorhanden sind. Zudem könnten Fußgänger durch angenagte Bäume gefährdet werden. Ein mechanischer Schutz durch Drahtgitter oder Schutzanstriche (ungiftige, quarzhaltige Anstriche) hindert den Biber am Baumfällen.

Fördermaßnahmen
Mehr Raum für naturnahe Gewässer

Biber nutzen entlang der Gewässer in der Regel Uferstreifen von 10 - 20m Breite. In diesen Streifen bevorzugen sie Weichhölzer wie Weiden oder Pappeln als Nahrung. Fördert man also den natürlichen Lebensraum des Bibers, erreicht man gleich mehrere Ziele: Der Nager findet genügend Nahrung im Uferbereich und braucht sich nicht in Äckern und Obstgärten der Bauern zu bedienen. Zugleich gestaltet er als Baumeister ein nischenreiches Feuchtgebiet, das wiederum Lebensraum für viele andere Tier- und Pflanzenarten bietet.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Ein von einem Biber angenagten Baumstamm
Abgenagter Baumstamm mit typischen Biber-Nagespuren
Biber-Anlage beim Naturpark Sihlwald
Eine schöne Flusslandschaft für Biber an der Sihl.
Ans Leben im Wasser angepasst

Biber halten sich vor allem im Wasser und im Uferbereich ihrer Heimgewässer auf. Die großen Nager sind meistens dämmerungs- und nachtaktiv. Ein lichtstarkes Fernglas oder ein Nachtsichtgerät können für Beobachtungen nützlich sein. Auffälligstes Zeichen für anwesende Biber sind im typischen Muster angenagte Bäume und Äste entlang des Ufers. Achten Sie auch auf die typischen Abdrücke der Pfoten im feuchten Sand oder Schlamm. Bei uns wohnen Biber in Erdbauen oder Biberburgen, deren Eingänge unter Wasser liegen.

Es gibt verschiedene Biberlehrpfade entlang von Gewässern, welche von Bibern besiedelt sind (Biberlehrpfade der WWF-Sektionen ZürichThurgau und St.Gallen).

Im Wildnispark Langenberg gibt es beim Besucherzentrum Sihlwald eine Biberanlage.

Ebenso können Biber im Tierpark Dählhölzli beobachtet werden.

Spuren

Bibertrittsiegel zeigen im Vorder- und Hinterfuß fünf Zehen. Der Daumen des Vorderfußes ist zwar klein aber manchmal als „richtige“ Zehe erkennbar. Die „fingrigen“ Zehen sind in Relation zum Gesamttrittsiegel relativ kurz und teilweise einwärts gebogen. Die starken kurzen Krallen drücken sich häufig ab. Der deutlich größere Hinterfuß hat zwischen allen Zehen Schwimmhäute, welche sich aber oft nicht abdrücken. Häufig ist die Fährte durch die nachgezogene Schwanzkelle verwischt. Die Trittsiegel eines Bibers können mit denen einer Nutria verwechselt werden, die aber schlankere, längere und geradere Zehen besitzt.

Biber rechter Hinterfuß (oberer Abdruck) der auf den kleineren rechten (rechts unten im Bild) Vorderfuß tritt.
Biber linker Vorderfuß. Der Daumen ist hier nicht zu erkennen.

Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst.

Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt des Bibers mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Fuchs

Biologie

Lange Zeit galten Füchse als Einzelgänger. Erst in den 1970er-Jahren entdeckten britische Wissenschaftler, dass Füchse in günstigen Lebensräumen in Familiengruppen leben, was später auch in der Stadt Zürich beobachtet werden konnte. Dabei sind Füchse für die Jagd und die Nahrungssuche alleine unterwegs, nutzen aber mit anderen Familienmitgliedern ein gemeinsames Territorium. Schlaf- und Ruheplätze werden häufig gewechselt und befinden sich oft an geschützten Stellen im Freien, z. B. in Gebüschen, im Siedlungsraum häufig auch in Hohlräumen unter Gebäuden ( Baracken, Gartenhäuschen ). Während der Paarungszeit ( Dezember – Februar ) sind oft heisere Schreie zu hören. Nach 50- bis 60-tägiger Tragzeit kommen im März und April 3–5 Junge blind zur Welt. Sie werden meist in Erdbauen geboren und aufgezogen und erscheinen nach 3 – 4 Wochen vor dem Bau. Im Herbst sind die Jungtiere ausgewachsen. Vor allem die jungen Rüden verlassen dann das elterliche Territorium und suchen sich im Verlauf des Winters ein eigenes Gebiet. Aktivitätsgebiete von sesshaften Füchsen umfassen in Zürich 30 – 40 ha. Nach den Untersuchungen des Integrierten Fuchsprojektes IFP* stammt die Nahrung von Stadtfüchsen zu mehr als der Hälfte direkt oder indirekt vom Menschen : fressbare Abfälle von Komposthaufen oder aus Abfallsäcken, weggeworfene Essensreste auf Straßen und Plätzen, Fallobst, Früchte, Beeren und Nüsse aus Gärten sowie Futter, das Haustieren im Freien bereitgestellt wird. Das Füttern von Füchsen sollte unterlassen werden, da sie dadurch ihre natürliche Scheu vor Menschen verlieren, was zu Problemen führt. Füchse sind hervorragende Mäusejäger, erbeuten aber auch Hühner und Meerschweinchen. Bei nassem Wetter «jagen» Füchse gerne Regenwürmer. 

Lebensraum

Deckungsreiches Gelände, Wald, landwirtschaftliche Gebiete, Siedlungsraum von Dörfern, Agglomerationen und Städte.

Gefahren
  • Feind Nummer 1 der Füchse ist der Autoverkehr.

  • Freilaufende Hunde können vor allem jungen Füchsen gefährlich werden.

  • Bei Bauarbeiten auf einem verwilderten Areal ist Vorsicht geboten, da sich Füchse in Hohlräumen z.B. unter Baracken aufhalten könnten. Falls Sie den Verdacht haben, dass Füchse ein solches Areal bewohnen, wenden Sie sich an eine zuständige Stelle (siehe rechte Spalte).

Mensch & Tier
Konflikte

Konflikte zwischen Mensch und Fuchs

  • Fütterung: Füchse müssen nicht unterstützt werden, sie kommen sehr gut alleine zurecht. Wer Füchse aus falsch verstandener Tierliebe füttert, erweist ihnen keinen guten Dienst. Füchse können dadurch ihre natürliche Scheu verlieren und sogar aufdringlich werden. Solche halbzahmen Füchse müssen in Städten meist geschossen werden, da sie oft Probleme verursachen und es für Mensch und Fuchs zu gefährlichen Situationen kommen kann. 

  • Verschwundene Gegenstände: Immer wieder verschwinden im Frühjahr Gartenhandschuhe und Schuhe, die von Altfüchsen für die Jungtiere als Spielsachen mitgenommen werden. Mit einer Aufbewahrung in einer Kiste oder ähnlichem kann diesen Verschleppungsfällen vorgebeugt werden.

  • Haustiere: Begegnungen mit Hunden und Katzen verlaufen in der Regel friedlich. Man beäugt sich gegenseitig, der Fuchs zieht von dannen. Konflikte mit Haltern von Hausgeflügel, Meerschweinchen oder Kaninchen gibt es, wenn die Tiere nicht fuchssicher untergebracht sind. Da Füchse in der Stadt z.T. auch tagaktiv sind, sollten die Gehege auch tagsüber fuchssicher sein. Wir empfehlen daher, Außengehege ausnahmslos fuchssicher zu gestalten, um unliebsamen Überraschungen vorzubeugen.

  • Krankheiten:

    • Tollwut: Die Tollwut, eine seit Jahrtausenden bekannte Virusinfektion, verursacht bei Tieren und Menschen eine akute, fast immer tödlich verlaufende Enzephalitis (Gehirnhautentzündung). Bei der Tollwut handelt es sich um eine Zoonose; die Krankheit kann von Tier auf Mensch und umgekehrt übertragen werden. In der Schweiz gilt die Tollwut seit 1999 als ausgerottet, in Österreich seit 2008, der letzte Fall in Deutschland wurde 2006 nachgewiesen. Eine Impfkampagne, bei der die Füchse zuerst mittels per Hand, später per Flugzeug ausgelegter Impfköder immunisiert wurden, zeigte ihre Wirkung.

    • Kleiner FuchsbandwurmFüchse können Träger des Kleinen Fuchsbandwurms Echinococcus multilocularis (Länge ca. 3 mm) sein, der im Darm des Fuchses lebt. Der Mensch kann sich in seltenen Fällen (3 – 4 Fälle pro Jahr und Million Einwohner in der Schweiz) anstecken, indem er Bandwurmeier aufnimmt und dann an einer Leberkrankheit, der Alveolären Echinokokkose erkrankt. Die seltene, aber ernste und oft chronische Erkrankung manifestiert sich erst 5 – 15 Jahre nach der Ansteckung. Die Behandlungsmöglichkeiten haben sich stark verbessert. Es empfiehlt sich, Rohgemüse und Beeren sowie die Hände nach Arbeiten im Freien gut zu waschen. Da auch mausende Hunde Fuchsbandwurmeier ausscheiden können, sollten diese regelmäßig entwurmt werden.

    • Räude: Räude ist eine Hautkrankheit und wird beim Fuchs von der Räudemilbe Sarcoptes scabiei verursacht. Symptome sind Haarausfall und Hautrötungen und mit der Zeit schwarze Krusten. Sie beginnen oft am Schwanzansatz und breiten sich dann über den Schwanz und den ganzen Körper aus. Der Fuchs kratzt sich an den betroffenen Stellen, was zu offenen Wunden und schliesslich zu Infektionen, und in den meisten Fällen zum Tod des Tiers führt.

    • Staupe: Staupe wird vom Staupevirus Canine distemper virus übertragen. Die typischen Symptome sind schleimiger Nasen- und Augenausfluss, Husten, Fieber, Erbrechen, Durchfall und starker Gewichtsverlust. Die Staupeinfektion verläuft nicht zwingend tödlich. Häufig schwächt aber die Infektion das Tier, was es anfällig für weitere Krankheiten macht.

Kranke oder verletzte Tiere mit auffälligem Verhalten sollten dem Wildhüter gemeldet werden.

Fördermaßnahmen
Die Stadt – ein guter Fuchs-Lebensraum

Füchse leben in der Stadt oder in Dörfern, weil das Siedlungsgebiet ein guter Lebensraum ist. Hier finden Füchse alles, was sie zum Leben brauchen: Genügend Futter in Form von essbaren Abfällen, Fallobst und Kleintieren, Plätze für die Jungenaufzucht sowie Schlaf- und Ruheplätze.

Füchse nicht füttern

Füchse müssen nicht unterstützt werden, sie kommen sehr gut alleine zurecht. Wer Füchse aus falsch verstandener Tierliebe füttert, erweist ihnen keinen guten Dienst. Füchse können dadurch ihre natürliche Scheu verlieren und sogar aufdringlich werden. Solche halbzahmen Füchse müssen in Städten meist geschossen werden, da sie oft Probleme verursachen und es für Mensch und Fuchs zu gefährlichen Situationen kommen kann. 

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Fuchspass durch ein Bärlauchfeld
Fuchspass im Bärlauch
Versteckter Eingang zu einem Fuchsbau
Fuchsbau in einem Friedhofareal. Baue werden v.a. während der Jungenzeit von März bis Juni benutzt.
Fuchslosung
Die Fuchslosung wird zum Markieren oft an erhöhten Stellen, z.B. auf einem Stein oder Grasbüschel, abgesetzt.

Im Wildnispark Langenberg gibt es eine schöne Fuchsanlage.

Auch im Tierpark Goldau können Füchse beobachtet werden.

Verlinkung

Weitere Informationen zum Fuchs finden Sie auch auf wildtiere-bw.de

Spuren

Fuchstrittsiegel zeigen im Vorder- und Hinterfuß vier Zehen. Der am Vorderfuß weiter oben sitzende Daumen drückt sich nur selten ab. Der Gesamtumriss des Hinterfußabdrucks ist länger als breit, der Vorderfußabdruck ist rundlicher. Die Mittel- und Ringfinger als auch die Zeige- und Ringfinger liegen jeweils auf einer Höhe. Die Krallen sind zart und zeigen meist gerade in Laufrichtung. Der nicht platt gedrückte Bereich zwischen den Zehen und dem größeren Ballen in der Mitte ragt wie eine Pyramide empor. Im größeren mittleren Ballen des Vorderfußes ist häufig eine tiefere Kerbe in Form eines „Bumerangs“ zu erkennen. Fuchsfüße sind stark behaart.

Fuchs Vorderfuß (oben links im Bild), Hinterfuß (unten rechts im Bild) mit „Bumerang“. Keine Krallen zu erkennen.
Fuchs Vorderfuß (links) und Hinterfuß (rechts). Untypisch große eahenballen im Hinterfuß.

Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst.

Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Wanderungen zu Murmeltier, Steinbock & Co.
Autor
Lorenz Heer
Verlag
Haupt Verlag, 2015
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt des Fuchses mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Eichhörnchen

Biologie

Lebt mehrheitlich auf Bäumen, sucht z. T. auch am Boden nach Nahrung. Klettert und springt geschickt, klettert senkrechte Stämme kopfvoran hinunter. Vor allem am Morgen aktiv, im Sommer nach Ruhephase auch am Nachmittag. Nahrung : Baumsamen, Bucheckern, Eicheln, Haselnüsse, Knospen, Pilze, Insekten, Schnecken, Jungvögel. Legt Vorrat an, indem es Nüsse und Samen einzeln vergräbt oder in Baumhöhlen versteckt. Kugelförmiges, mit Moos und Gras ausgepolstertes Nest («Kobel») aus verflochtenen Ästen im oberen Kronenbereich, dicht beim Stamm, bevorzugt in Fichten. Fortpflanzung beginnt im Januar / Februar, meist 2 Würfe pro Jahr, 2 – 5 Junge pro Wurf. Junge sind Nesthocker und kommen nackt, blind und taub zur Welt, verlassen das Nest nach 7 Wochen.

Lebensraum

Alte Waldbestände mit geschlossenen Baumkronen, Eichen-, Hagenbuchenwälder. Parks, Friedhöfe und Gärten mit großem, verbundenem Baumbestand.

Gefahren
  • Die natürlichen Feinde des Eichhörnchens in der Stadt sind Greifvögel wie der Waldkauz, der Mäusebussard und der Habicht, und auch Baum- und Steinmarder.
  • Fuchs und Katze erwischen manchmal ein junges, unerfahrenes Eichhörnchen.
  • Eichhörnchen, die gefüttert werden, leiden oft an Verfettung, da ihnen bereits geschälte Nüsse oder sogar Süßigkeiten angeboten werden.

 

Ein junges Eichhörnchen gefunden - was tun?

Informieren Sie sich im Internet über eine Eichhörnchen-Informationsstelle in Ihrer Nähe (Stichwort "Eichhörnchen-Notruf", "Eichhörnchen gefunden", o.ä.) oder fragen Sie bei einer lokalen Tierschutzorganisation an und lassen Sie sich beraten, was zu tun ist.
Grundsätzlich sollten keine Wildtiere eingefangen und an einem anderen Ort ausgesetzt werden. Jungtiere halten sich in der Nähe ihrer Eltern auf und werden meist in einem ruhigen Moment von diesen zurückgeholt. Bringt man die Jungtiere weg, finden die Eltern die Jungtiere nicht mehr. 

Eichhörnchen hoch oben in den Baumästen
Auf dem Boden halten sich Einhörnchen meist nicht lange auf. Zum Fressen ziehen sie sich in sichere Höhen zurück.
Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Tagaktive Kletterer

Eichhörnchen sind die einzigen Säugetiere im Siedlungsraum, die mehrheitlich tagaktiv sind. Besonders gut lassen sie sich in einer ruhigeren Grünanlage, etwa auf einem Friedhofareal beobachten, wenn sie flink in den Bäumen und Büschen herumklettern oder auch einmal über eine Wiese oder einen Weg huschen.

Zwei Eichhörnchen sitzen in der Wiese des Friedhofs Sihlfeld
Fraßspuren verraten ihre Anwesenheit

Eichhörnchen sind Allesfresser. Mit besonderer Vorliebe fressen sie jedoch Nüsse und Samen und hinterlassen so Spuren, die uns helfen können zu erkennen, wo Eichhörnchen leben. Typisch sind Tannenzapfen mit abgerissenen Schuppen. Eichhörnchen gelangen so zu den Tannensamen. Aber auch abgebissene Triebe von Tannen und anderen Nadelbäumen sind ein Zeichen für Eichhörnchen. Vor allem im Frühling, wenn andere Nahrungsquellen knapp sind, fallen die abgebissenen Triebe am Boden unter Nadelbäumen auf.

Der Kobel

Das Nest der Eichhörnchen heißt Kobel. Er wird auf großen Laub- oder Nadelbäumen gebaut, meist hoch oben wind- und wettergeschützt nahe dem Stamm oder in Astgabeln. Das Nest dient im Winter als wärmender Rückzugsort, im Sommer als Schlaf- und Ruheplatz. Hier werden auch die Jungen aufgezogen. Das kuppelförmige Nest ist sehr dicht und kompakt gebaut. Es besteht aus Ästen und wird mit Gras und Moos gut ausgepolstert. Die Kobel junger Eichhörnchen sind oft keine Meisterwerke. Mit der Zeit jedoch lernt auch der Nachwuchs, stabile und brauchbare Nester zu bauen.

Eichhörnchen beim Eintragen von Nestmaterial.
Kobel in den Baumästen
Ein eher locker gebauter Kobel.
Typische Frassspuren an Fichtenzapfen
Eine angenagte Haselnuss
Angenagte Haselnüsse, die mit kräftigen Bissen geöffnet wurden, oft in zwei Teile zerbrochen, weisen auf Eichhörnchen hin. Mäuse und Haselmäuse nagen die Nüsse nur auf einer Seite und mit gut sichtbaren, feinen Nagespuren von kleinen Zähnchen an.

Eichhörnchen können im Tierpark Goldau beobachtet werden.

Spuren

Eichhörnchentrittsiegel zeigen im Vorder- und Hinterfuß fünf Zehen, wobei der sehr kleine Daumen des Vorderfußes nur selten abdrückt. Die „fingrigen“ Zehen sind schlank aber wenn sie sich nicht durchgängig abdrücken sind nur die kleinen runden „gnubbeligeren“ Zehenspitzen zu erkennen. Im Hinterfußtrittsiegel drücken sich horizontal gesehen die Zehenspitzen von Daumen und kleinem Finger über der Oberkante des größeren Ballens in der Mitte ab. Im Hinterfuß sind Zeige- bis Ringfinger parallel ausgerichtet, wobei der Zeigefinger am kürzesten und der Ringfinger am längsten ist. Im Vorderfuß ist der Ringfinger ebenfalls länger als der Mittelfinger. Die langen scharfen Krallen drücken sich häufig ab.

Eichhörnchen Spurengruppe (Vorderfüße unten, Hinterfüße oben). Daumen im Vorderfuß typischerweise nicht zu erkennen.

Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst.

Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt des Eichhörnchens mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.