Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Waschbär

Biologie

Ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika, im 20. Jh. in Europa eingeführt, z. T. aus Pelzfarmen entwichen. In Deutschland hat sich eine stabile, sich ausbreitende Population etabliert. Aufgrund ihrer opportunistischen Lebensweise, ihrem großen Lernvermögen und ihrer ausgeprägter Manipulierfähigkeit sind sie in der Lage, verschiedene Lebensräume in unterschiedlichen klimatischen Regionen zu besiedeln und gehören somit zu den anpassungsfähigsten Säugetieren der Welt.
Ihre Tagesquartiere haben sie auf Bäumen, in großen Baumhöhlen, in alten Gebäuden (Schuppen, Scheunen, Dachböden) aber auch in Strukturen am Boden wie beispielsweise in Höhlen zwischen Steinen und Felsen und unter der Erde. Waschbären klettern und schwimmen gut. Sie sind nicht territorial und die  Größe der Streifgebiete ist variabel. In Deutschland (z. B. Kassel) z. T. in beachtlichen Dichten.

Lebensraum

Waldgebiete mit Altholz, auch im Siedlungsraum.

Mensch & Tier
Fördermaßnahmen
Beobachtungen in der Schweiz und in Österreich melden

Waschbären stammen ursprünglich aus Nordamerika. Obwohl sie in der deutschen Stadt Kassel und im gesamten Bundesgebiet mehr oder weniger stark verbreitet sind, ist über ihren Einfluss auf die einheimischen Wildtiere wenig bekannt. Beobachtungen in der Schweiz und Österreich sind von großem Interesse. Die Art ist zwar bisher nur vereinzelt nachgewiesen worden. Es ist aber wichtig, die Entwicklung der Waschbären-Population in Österreich und in der Schweiz im Auge zu behalten.

Nicht füttern

Waschbären sollten keinesfalls gefüttert werden, da sie schnell halbzahm und aufdringlich werden können. 

 
Beobachtungstipps
Beobachtungstipps

Videosequenz eines Waschbären unterwegs auf den Dächern von Berlin auf YouTube.

Im Tierpark Goldau und im Tierpark Dählhölzli können Waschbären in ihren Gehegen beobachtet werden.

Verlinkung

Weitere Informationen zum Waschbär finden Sie auch auf wildtiere-bw.de

Spuren

Waschbärtrittsiegel zeigen im Vorder- als auch Hinterfuß fünf lange „fingrige“ Zehen. Die Zehen drücken sich oft in kompletter Länge ab. Im Vorderfuß setzen Daumen und kleiner Finger fast auf einer Höhe ab, im Hinterfuß sitzt der Daumen deutlich tiefer. Die Krallen drücken sich oft als kleine Punkte kurz hinter den Zehenspitzen ab. Wenn sich die Hinterfüße komplett abdrücken sind die Abdrücke deutlich größer als die der Vorderfüße. Der Vorderfußabdruck erinnert an eine Kinderhand. Die Füße sind nackt bzw. unbehaart. Die Trittsiegel sind am ehesten mit denen von Dachsen zu verwechseln.

Waschbär linker Vorderfuß (oben mittig im Bild) und linker Hinterfuß (oben rechts im Bild) und rechter Hinterfuß (unten links im Bild).
Waschbär linker Vorderfuß.

Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst.

Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt des Waschbärs mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Haselmaus

Biologie

Mausgroß, vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, manchmal mit kurzen Aktivitätsphasen während des Tages (v.a. im Herbst ). Haselmäuse klettern flink und gewandt entlang von dünnen Ästen auf Büschen und niedrigen Bäumen. Kugelförmige Nester aus Gras, Blättern und Rindenstreifen in niedrigem Gestrüpp, ca. 12 cm, bis ca. 2 m über Boden. Ein Tier hat mehrere Nester. Gelegentlich in Vogelnistkästen. Nahrung: Samen, Früchte, Beeren, Knospen, Rinde, Blätter, im Sommer auch Insekten und Weichtiere. Beträchtliche Gewichtszunahme vor dem Winterschlaf: Durchschnittsgewicht im Juni / Juli 17,5 g, im Oktober 27,5 g. Während des Winterschlafs erwachen Haselmäuse ca. alle 15 Tage und wechseln dabei oft das Winternest.

Lebensraum

Unterholzreiche Laubwälder, Hecken, dichte Gebüsche, Gebiete mit Haselbeständen und Beerensträuchern.

Verbreitung

Die Haselmaus kommt in der Schweiz in den tiefen Lagen und den wichtigsten Flusstälern vor. Die Nachweise erstrecken sich vom Mittelland bis in die subalpinen Lagen (bis auf 2000 m ü. M). Die Verbreitung weist aber Lücken auf.

Gefahren

Zu den Hauptfeinden der Haselmaus zählen unter anderem Rotfuchs, Mauswiesel, Hermelin sowie verschiedene Greifvögel und Eulen.

Mensch & Tier
Fördermaßnahmen
Artenreiche Wälder und Hecken

Haselmäuse leben mehrheitlich in artenreichen Wäldern und naturnahen Waldrandgebieten. Für die meisten Stadtbewohner ist es deshalb schwierig, etwas für Haselmäuse zu tun. Waldbesitzer und die öffentliche Hand haben mehr Möglichkeiten, die kleinen Nagetiere zu fördern. Da Haselmäuse sich nicht sehr gern auf dem Boden aufhalten, muss ihr Lebensraum genügend Unterholz und Büsche bieten, zudem Nahrung in Form von Früchten, Beeren und Nüssen und stufige Waldränder. Haselmäuse können auch am Rande der Siedlungsgebiete vorkommen, wenn diese mit Hecken, Büschen und Bäumen direkt mit dem Wald verbunden sind.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Flinke Kletterkünstlerin

Haselmäuse sind wahre Kletterkünstlerinnen. Sie leben in Sträuchern und auf Bäumen. Auch ihre kugeligen Nester bauen sie versteckt zwischen Ästen hoch über dem Boden. Ihre heimliche, nachtaktive Lebensweise führt dazu, dass direkte Beobachtungen von Haselmäusen sehr selten sind. So weiß man über die Verbreitung des kleinen Nagetiers erstaunlich wenig. Die Fraßspuren der Haselmäuse verraten jedoch ihre Anwesenheit.

Haselmaus sitzt in Kugelnest
Haselmäuse befestigen ihre Kugelnester gut versteckt in den Ästen von Bäumen oder Büschen.
Auf der Spur der Haselmaus

Im Herbst müssen sich Haselmäuse viel Speck für den Winterschlaf anfressen. Deshalb verspeisen sie dann mit Vorliebe kalorienreiche Haselnüsse und hinterlassen dabei charakteristische Nagespuren an den Nussschalen. Diese Nagespuren unterscheiden sich von den Nagespuren anderer Haselnuss-Liebhaber wie Eichhörnchen, Waldmaus oder Haselnussbohrer. Es macht viel Spaß, angenagte Haselnüsse zu sammeln und sich zu überlegen, wer hier wohl am Werk war.

Nahaufnahme einer angefressenen Nuss
Die Haselmaus hinterlässt einen sauber abgenagten Rand mit einem glatten Innenrand.
Nahaufnahme einer angefressenen Nuss
Die Rötelmaus nagt die Haselnuss mit deutlichen, senkrecht zum Rand verlaufenden Nagespuren auf.
Nahaufnahme einer angefressenen Nuss auf Moos
Das Einchhörnchen knackt die Nüsse meist auf der flachen Seite mit wenigen kräftigen Bissen. Oft brechen die Nüsse dabei entzwei.
Zwei angebohrte Haselnüsse
Das Weibchen des Haselnussbohrers, ein Rüsselkäfer, bohrt zur Eiablage kleine runde Löcher mit einem Durchmesser von 1 bis 2 mm.
Mehr Informationen

Die Schweizer Naturschutzorganisation Pro Natura hat 2010 eine Nussjagd durchgeführt, um auf das kleine Nagetier aufmerksam zu machen. Weitere Informationen zur ersten Schweizer Nussjagd finden Sie hier.

Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt der Haselmaus mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Luchs

Biologie
Einzelgänger mit sehr großen Aktionsgebieten (100–400 km2). Territorien, wobei nur die Kerngebiete (50–200 km2) exklusiv genutzt werden. Territorien von Männchen und Weibchen überlappen sich. Im Gebiet der Stadt Zürich im Jahr 2003 Beobachtungen des Luchses Turo aus dem Ostschweizer Projekt LUNO (Luchsumsiedlung Nordostschweiz): Turo, mit Sender markiert, hielt sich während Monaten im Zürichbergwald auf, ohne dass er gesehen wurde.   
Erstaunliche Bilder vom Luchs Turo in Zürich, gefilmt vom Schweizer Fernsehen.   Unternahm beim Versuch, westwärts zurückzuwandern, einige Ausflüge ins Siedlungsgebiet, wurde in Oerlikon gesehen und wagte sich vom Dolder via Bahnhof Stadelhofen ans Seeufer. In Zürich ernährte sich Turo von Rehen und erlegte gelegentlich Stadtfüchse.
Lebensraum

Gebieten mit genügend Waldanteil, meidet Querung von Offenland. Auch in Kulturlandschaften in der Nähe des Menschen.

Verbreitung

Luchs Turo aus dem Wiederansiedlungsprojekt LUNO in der Ostschweiz 2003 im Zürichbergwald, Aika später am Üetliberg.

Beobachtungstipps
Spuren

Luchstrittsiegel zeigen im Vorder- und Hinterfuß vier Zehen. Der am Vorderfuß weiter oben sitzende Daumen drückt sich nur sehr selten ab. Die Krallen sind im Normalfall eingezogen, können aber in Jagdsequenzen oder auch zum Beispiel beim Balancieren über einen Baumstamm aktiv ausgefahren werden. Die Form der Zehenballen ist meist längsoval bis „tropfenförmig“. Der größere Ballen in der Mitte ist in Relation zum gesamten Trittsiegel und der Größe der Zehenballen groß. An der Unterkante befinden sich wie bei jeder Katze drei nach unten ragende „Beulen“. Luchstrittsiegel sind mit denen von Haushunden, Wölfen oder Fischottern zu verwechseln.

Luchs, oben links im Bild ist ein Doppelabdruck, unten rechts im Bild ein einzelnes Trittsiegel.

Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst.

Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt des Luchses mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Nordfledermaus

Biologie

Die Nordfledermaus lebt, wie das ihr Name sagt, im Norden Europas, aber auch in den kühleren, höheren Lagen des Juras und der Alpen. Flug schnell und geschickt, mit raschen Wendungen. Jagt in freiem Luftraum, über Wasser, Straßenlampen und in der Höhe der Baumkronen. Sommerquartiere hinter Blechabdeckungen oder Holzfassaden oder im Zwischendach.

Lebensraum

Sommerquartiere (Wochenstuben) häufig in Spalten in und an Gebäuden. Einzeltiere auch in Baumhöhlen.

Verbreitung

Zürich: Einzelnachweise.

Gefahren
  • Fassadenbeleuchtung: Die nächtliche Beleuchtung der Öffnungen, durch die Fledermäuse jeweils ihr Quartier verlassen, sollte vermieden werden, weil die Nachtjäger dann später ausfliegen. Und als Folge davon bleibt ihnen weniger Zeit für die Nahrungssuche.
  • Netze: Fledermäuse können sich in Netzen, die über Obstbäumen oder Reben gespannt werden, verheddern. Diese werden so zu tödlichen Fallen. Deshalb sollten Netze nur wenn unbedingt nötig verwendet und nach Gebrauch wieder entfernt werden.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen
Gezieltes Fördern im Stadtgebiet

In der Großstadt kommt die Nordfledermaus nur selten vor. Allerdings ist es trotzdem wichtig, ihren Lebensraum zu erhalten und zu schützen. Wochenstuben finden sich gerne in beheizten Häusern.

Wertvolle biologische Helfer

Fledermäuse vertilgen mehr als 2‘000 Insekten pro Nacht, was sie zu sehr nützlichen Helfern macht bei der Bekämpfung von Insekten wie zum Beispiel Mücken. Mit der Bepflanzung des Gartens/Balkons mit einheimischen Pflanzen schafft man die nötige Nahrungsgrundlage für Insekten und damit auch für Fledermäuse.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps

Im Mittelland ist die Nordfledermaus ein seltener Gast, sie kommt vor allem im Jura und in den Alpen vor.

Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt der Nordfledermaus mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Siebenschläfer

Biologie

Ausschließlich nachtaktiv, baut kugeliges Nest aus Laub, Moos und Rindenteilen oder lebt in Höhlen, auch in Nistkästen, Scheunen oder Waldhütten. Bei Störung recht geräuschvolle Lautäußerungen. Der Siebenschläfer verbringt den Großteil seines Lebens auf Bäumen. Ernährt sich von pflanzlicher Kost (Obst, Beeren, Samen, Blätter- und Blütenknospen und Pilzen ), aber auch von Insekten, Schnecken und Jungvögeln. Fortpflanzungszeit Mai  – August, 5 – 7 Junge nach einer Tragzeit von ungefähr 30 Tagen in einem einzigen Wurf pro Jahr. Junge nach 7 Wochen selbstständig. Ab Herbst oft in Nistkästen, verlässt diese aber wieder für den Winterschlaf, der mindestens bis Mai dauert. Das Höchstalter wird auf 9 Jahre geschätzt.

Lebensraum

Laubmischwälder, auch Obstgärten, Parkanlagen, Gärten und dichte Hecken. Bevorzugt Gelände mit dichtem Gebüsch und Grasbewuchs.

Verbreitung

Der Siebenschläfer ist in der Schweiz unterhalb von 1500 m weit verbreitet und so fast überall zu finden.

Gefahren
  • Zerstörung des Lebensraums: Abnahme von alten oder toten Bäumen und damit von natürlichen Baumhöhlen in unseren Wäldern.
  • Fressfeinde: Gefahr droht dem Siebenschläfer im Siedlungsgebiet von Steinmarder und Hauskatze, im Wald von Baummarder und Waldkauz.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen
Schutz des Lebensraums

Im Siedlungsbereich kommt der Siebenschläfer vor allem in Randgebieten in der Nähe von Wald vor. Der Schläfer nutzt natürlicherweise Baumhöhlen als Tagesschlaf- und Aufzuchtplätze, er verschmäht aber auch aufgehängte Vogelnistkästen nicht. Daher sollten alte Bäume mit Baumhöhlen stehen gelassen werden. Nahrung liefern ihm Buchen und Eichen, Hecken aus Wildsträuchern sowie Streuobstwiesen.

Lebensraumgestaltung in der eigenen Umgebung

Gestalten Sie Ihren Garten nischenreich und setzen Sie sich dafür ein, dass die Wohnumgebung Ihrer Siedlung mit einheimischen Blumen, Sträuchern und Bäumen bepflanzt wird. 

Konflikte zwischen Siebenschläfer und Mensch

Während ihrer aktiven Zeit vom Mai bis September nisten sich Siebenschläfer immer wieder in Dachböden ein und können nachts einen ziemlichen Lärm (poltern, quieken, schreien) veranstalten. Als Nager knabbern sie gerne Isolationsmaterial oder Holz an. Sie bedienen sich auch mal an herumstehenden Nahrungsmitteln wie z.B. Obst. Weitere Anzeichen ihrer Anwesenheit sind der bohnenförmige Kot oder ausgepolsterte Nestmulden. Es gibt zwei Handlungsmöglichkeiten:

  • Man toleriert die kleinen Mitbewohner.
  • Man vertreibt die kleinen Nervensägen. Wenden Sie sich an einen spezialisierten Dachdecker. Bevor die Öffnungen dicht gemacht werden, muss sichergestellt werden, dass die Tiere sich nicht mehr im Gebäude befinden. 
Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
In Baumwipfeln und Gebäuden zuhause

Siebenschläfer verschlafen den Tag und sind nachtaktiv. Ihr Aktivitätsbereich befindet sich über dem Boden in Baumwipfeln und Büschen. Siebenschläfern, die in Gebäuden leben, kann man nachts auflauern. Meist kündigen sie ihr Auftauchen durch Lärm an. Dann kann man versuchen, sie im Licht einer Taschenlampe zu beobachten. Siebenschläfer können recht zutraulich werden. Aber Vorsicht, fassen Sie die Tiere nicht an, sie beißen gerne!

Siebenschläfer können auch über ihren Kot nachgewiesen werden. Der Kot hat die Form von 1 bis 2 cm großen Böhnchen. Er ist deutlich größer als Mäusekot.

Ein Nistkasten an einem Baum
Siebenschläfer schlafen manchmal auch in Nistboxen, die ursprünglich für Vögel aufgehängt wurden. Dabei kann es vorkommen, dass Siebenschläfer Vogeleier oder Jungvögel fressen.
Der Kopf und der Schwanz eines Siebenschläfers schauen aus einer Honigwabe heraus
Dieser Siebenschläfer hat sich in den Waben von Honigbienen eingenistet.
Ein Gartenschläfer mit schöner Gesichtszeichnung
Der Gartenschläfer, ein naher Verwandter des Siebenschläfers, hat eine schöne Gesichtsmaske. Er kommt in höheren Lagen (Jura, Voralpen) vor.

Im Wildnispark Langenberg kann man die Siebenschläfer im "Müsli-Hüsli" besuchen. Und auch im Tierpark Goldau sind die kleinen Bilche anzutreffen.

 

Spuren

Siebenschläfertrittsiegel zeigen im Vorderfuß vier und im Hinterfuß fünf Zehen. Die Zehen sind kurz und die „gnubbeligen“ Zehenspitzen sind im Abdruck rundlich bzw. leicht längsoval. Im Hinterfuß sind Zeige- bis Ringfinger fast parallel ausgerichtet. Im Vorderfußtrittsiegel drücken sich die Zehenspitzen von Zeigefinger und kleinem Finger über der Oberkante des größeren Ballens in der Mitte ab. Dieser größere Ballen in der Mitte besteht im Vorderfuß aus sechs einzelnen runden Ballen, die wie ein umgedrehtes Hufeisen angeordnet sind. Die kurzen Krallenabdrücke sind oft nicht zu sehen. Die Trittsiegel von Siebenschläfern sind mit denen von Baumschläfern und Gartenschläfern zu verwechseln.

Siebenschläfer Hinterfüße im Tintenabdruck.
Siebenschläfer. Viele Spuren im Staub auf Dachboden.

Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst.

Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Wanderungen zu Murmeltier, Steinbock & Co.
Autor
Lorenz Heer
Verlag
Haupt Verlag, 2015
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt des Siebenschläfers mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Steinmarder

Biologie

Guter Kletterer, kann auch Mauern erklimmen. Tagesverstecke oft in Gebäuden (Dachböden, Scheunen, Ställe). Schädigt gelegentlich Isolation, die er als Nestmaterial nutzt, muss dann tiergerecht ausgeschlossen oder mit Elektroschutz ferngehalten werden. Vielseitige Nahrung: Nager, Vögel, Insekten, Regenwürmer, Früchte (z.B. Kirschen), Speiseabfälle. Revier 80–150 ha. Seit Ende der 1970er-Jahre stellt man fest, dass Steinmarder aus Plastik oder Gummi bestehende Teile von Automobilen, z. B. Bremskabel, zerbeißen («Automarder»). Frisch abgestellte Autos werden regelmäßig «kontrolliert» (Revierverhalten), vermutlich, weil sie fremde Duftmarken tragen.

Den Mardern fehlen zunehmend geeignete Unterschlüpfe in Folge der baulichen Verdichtung.

Lebensraum

Ursprünglich Felsenbewohner (im Süden). Im Wald, im Siedlungsraum von Dörfern und Städten.

Gefahren

Im Siedlungsgebiet ist der Verkehr eine häufige Todesursache für den Marder.

Mensch & Tier
Konflikte
Konflikte zwischen Steinmarder und Mensch
  • Hausmarder: Steinmarder richten sich gerne häuslich im Dachstock eines bewohnten Hauses oder eines Lagerhauses ein. Marder sind äußerst geschickte Kletterer und dringen schon durch 5cm schmale Lücken ins Gebäude ein. Während der Jungenzeit und der Fortpflanzung im Sommer kann es nachts zu erheblichen Lärmemissionen und zu Schäden am Isolationsmaterial kommen, das als Nestmaterial verwendet wird. Auch starker Geruch von Kot und Urin und Kothaufen deuten auf die Anwesenheit von Steinmardern hin. Legen Sie sich nachts mit einer starken Taschenlampe auf die Lauer und versuchen Sie, den Zugang des Marders zu identifizieren Meist nutzt er auch Kletterhilfen wie Kletterpflanzen oder Rohre, um aufs Dach zu gelangen. Wenn bekannt ist, wo der Marder einsteigt, kann dieser Zugang verschlossen oder unzugänglich gemacht werden.

  • Automarder: Der beste Schutz vor verbissenen Autokabeln ist eine Garage. Mittlerweile werden die Autos von den Herstellern vermehrt mit bissfesten Kabeln versehen.

  • Meerschweinchendieb: Kleintiere wie Meerschweinchen und Kaninchen gehören zum Beutespektrum des Marders. Sie müssen sowohl tagsüber als auch nachts in einbruchsicheren Gehegen untergebracht werden.

Fördermaßnahmen
Liebhaber von Obst

Der Steinmarder kommt gut mit den Bedingungen im Siedlungsraum zurecht und bedarf keiner speziellen Förderung. Wollen Sie trotzdem in Ihrem Garten etwas für Marder tun, pflanzen Sie in Ihrem Garten Beeren und Obstbäume. Marder sind Beeren- und Obstliebhaber. In ihrem Kot finden sich deshalb oft Kirschsteine oder Traubenkerne.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Marderkot in einer Dachbodenecke
Marderkot in der Dachbodenecke eines Lagerhauses.
Isolationsschaden in einem Dachstock
Isolationsschaden. Marder verwenden das Material gerne als Polsterung fürs Nest.
Verlinkung

Weitere Informationen zum Steinmarder finden Sie auch auf wildtiere-bw.de

Spuren

Steinmardertrittsiegel zeigen im Vorder- und Hinterfuß fünf Zehen. Der Vorderfuß besitzt einen kleinen runden Ballen unterhalb des größeren Ballens in der Mitte, der sich jedoch oft nicht abdrückt. Die großen prallen Zehenballen sind längsoval. Mittel- und Ringfinger als auch der Zeige- und Ringfinger liegen jeweils fast auf einer Höhe, die Daumen sitzen weiter unten. Die feinen Krallen drücken sich meist als kleine Punkte oder Striche ab. Der nicht platt getretene Bereich zwischen den Zehen und dem größeren Ballen in der Mitte ist in Relation zum Gesamttrittsiegel sehr groß. Männchen sind teilweise deutlich größer als die Weibchen.

Steinmarder linker Vorderfuß. Kleiner runder Ballen unterhalb des großen Ballens in der Mitte nicht zu erkennen.

Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst.

Mehr Informationen
  • WILDTIER SCHWEIZ, 2001. Der Steinmarder. Infodienst Wildbiologie & Oekologie. 4 Seiten.
  • Mark Tschudin, 2001. Auto- und Hausmarder. Infodienst Wildbiologie & Oekologie. 12 Seiten
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt des Steinmarders mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Großer Abendsegler

Biologie

Bei uns mehrheitlich Wintergast. Junge kommen in Wochenstuben in Baumhöhlen Nordosteuropas zu Welt, der Große Abendsegler zieht dann zur Paarungszeit südwärts. Überwintert hier in Baumhöhlen, auch in Fassadenhohlräumen und Fledermauskästen. Paarungswillige Männchen sitzen am Ausgang einer Baumhöhle und locken mit gut hörbaren, zwitschernden Tönen Weibchen an. Teil der Männchen bleibt während des ganzen Jahres bei uns. Bewohnt Baumhöhlen in Wäldern, Allee- und alten Park- und Gartenbäumen, auch Spalten an Gebäuden. Jagt mit tiefen Ultraschallrufen (für Kinder noch hörbar) im offenen Gelände, oft über Gewässern. Rasanter, wendiger Flug. Jagt größere, schwärmende Insekten wie Köcher- oder Eintagsfliegen, auch Käfer.

Lebensraum

Baumhöhlenreiche Wälder; jagt über Wiesen, Gewässern, entlang Waldrändern.

Verbreitung

Zürich: Überwinterungsgebiet von internationaler Bedeutung. Quartiere in Wäldern, Alleen, im Werdhölzli, Höngg. Wichtiges Jagdgebiet über der Limmat bei der Werdinsel.

Gefahren
  • Fassadenbeleuchtung: Die nächtliche Beleuchtung der Öffnungen, durch die Fledermäuse jeweils ihr Quartier verlassen, sollte vermieden werden, weil die Nachtjäger dann später ausfliegen. Und als Folge davon bleibt ihnen weniger Zeit für die Nahrungssuche.
  • Netze: Fledermäuse können sich in Netzen, die über Obstbäumen oder Reben gespannt werden, verheddern. Diese werden so zu tödlichen Fallen. Deshalb sollten Netze nur wenn unbedingt nötig verwendet und nach Gebrauch wieder entfernt werden.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen
Bäume mit Baumhöhlen fördern

Große Abendsegler benutzen Baumhöhlen als Tages- und Winterschlafquartiere. Bäume mit Baumhöhlen sollten deshalb, wenn immer möglich, erhalten bleiben, im eigenen Garten, in der Umgebung der Wohnsiedlung, im Park an ungefährlichen Stellen oder im Wald. Als Ersatzquartiere können im Garten oder im Wald Fledermauskästen aufgehängt werden.

Renovationen

Bei Renovationen und Sanierungen von Gebäuden mit Fledermausverstecken nehmen Sie bitte Kontakt mit Fledermausschutzorganisationen in Ihrer Nähe auf. Die zu treffenden Maßnahmen, um ein Fledermausquartier zu erhalten oder Fördermaßnahmen für Fledermäuse umzusetzen, sind oft mit geringem Aufwand verbunden.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Grosser Abendsegler schaut aus Baumhöhle heraus
Großer Abendsegler in Baumhöhle
Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt des Großen Abendseglers mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Dachs

Biologie

Der europäische Dachs ist der größte einheimische Marderartige. Sein Körperbau zeigt Anpassungen an die rege Grabtätigkeit und weist auf sein zeitweises Leben unter der Erde hin. Typische Spuren sind Trittsiegel mit Krallenabdruck, häufig begangene Wechsel, Kratzbäume und Latrinen mit mehreren Kotgruben. Die Jungenaufzucht findet in selbst gegrabenen, über mehrere Generationen benutzten Bauen statt. Fraßspuren sind Grablöcher auf Wiesen, die bei der Suche nach Mäuse- oder Wespennestern und Käferlarven entstehen oder Fraßspuren an Kulturen (Mais). Der Dachs ist ein opportunistischer Allesfresser mit einer Vorliebe für Regenwürmer, er frisst jedoch auch Insekten, Schnecken, Amphibien, Früchte und Getreide. Er ist ein Sammler, kein Jäger und lebt in Familiengruppen von 2 – 20 Tieren. Je nach Bestandsdichte und Nahrungsverfügbarkeit mit Streifgebieten von etwa 100 bis 300 ha.

Lebensraum

Baue vor allem an Hanglagen in Laubwäldern. Nahrungssuche im Wald, auf Wiesen und Feldern, auch im Siedlungsraum an Bachufern und in Gärten.

Gefahren
  • Dachse, die in Siedlungsgebieten leben, haben keine natürlichen Feinde.

  • Bedrohungen stellen für den Dachs hier vor allem der Straßenverkehr, Insektizide und Mäusegift dar.

Mensch & Tier
Konflikte
Konflikte zwischen Dachs und Mensch
  • Grabtätigkeit: Vor allem die Grabtätigkeit des Dachses kann in Privatgärten, aber auch in öffentlichen Anlagen wie z.B. in Parks oder auf Fußballplätzen zu Konflikten führen. Bei ihren Grabtätigkeiten fressen Dachse allerdings auch sogenannte „Schädlinge“ wie z.B. Mäuse, Würmer oder Schnecken. Dementsprechend wichtig ist die Rolle der Tiere im ohnedies fragilen Ökosystem unserer Städte.

  • Latrinen: Ein interessantes Verhalten zeigen Dachse, indem sie sogenannte „Latrinen“ anlegen. Das sind kleine, flache Mulden, die gezielt als „Toilette“ benutzt werden. Ärgern Sie sich nicht, wenn Sie eine dieser „Hygieneanlagen“ in ihrem Garten vorfinden. Diese Plätze eignen sich hervorragend, um die sonst recht vorsichtigen Wildtiere in ihrer unmittelbaren Umgebung beobachten zu können.

  • Nahrungssuche: Bei der Nahrungssuche kommt es immer wieder vor, dass Dachse sich an Ihren Resten am Kompost bedienen. Beim Durchstöbern eines Müllplatzes oder auch am Vogelfutterhäuschen, kann es zudem zu unerwünschten Verwüstungen kommen. Den Zugriff auf diese Nahrungsquellen kann man durch feste, in der Erde gut verankerte, Zäune vermeiden. Kompostanlagen können abgedeckt und so verschlossen werden.

Fördermaßnahmen
Auf Dachse Rücksicht nehmen

Dachse gelten nicht als gefährdet. Eine eigentliche Förderung dieses Wildtieres ist deshalb nicht nötig. Dachse reagieren jedoch weniger flexibel auf Veränderungen als zum Beispiel Füchse. Daher sollten ihre Baue, dort wo es möglich ist, erhalten bleiben. Ein Dachsbau wird oft über viele Generationen benutzt.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Pfotenabdruck eines Dachses im Sand
Fußabdruck: Deutlich zu sehen sind die kräftigen Krallen. Die Tatzenabdrücke überlagern sich meist.

Im Tierpark Goldau können mit etwas Glück Dachse in einem Gehege beobachtet werden. 

Verlinkung

Weitere Informationen zum Dachs finden Sie auch auf wildtiere-bw.de

Spuren

Dachstrittsiegel zeigen im Vorder- und Hinterfuß fünf Zehen. Der Vorderfuß besitzt einen weiteren runden Ballen unterhalb des größeren Ballens in der Mitte, wenn der Hinterfuß sich abdrückt (selten) ist hier eher ein Halbmond als „Hacke“ zu erkennen. Die Zehenballen sind längsoval und bogenartig angeordnet. Der nicht platt gedrückte Bereich zwischen den Zehen und dem dicken Ballen in der Mitte ist „sichelförmig“. Ein wichtiges Merkmal sind die dicken Krallen, die im Vorderfuß deutlich länger als im Hinterfuß sind. Der große Ballen in der Mitte hat den Umriss einer dicken Bohne. Die Männchen sind teilweise deutlich größer als die Weibchen. 

Dachs linker Vorderfuß (links im Bild) und linker Hinterfuß (rechts im Bild). Trittsiegelmaße Länge Vorderfuß inklusive Krallen= ca. 8 cm.

Der Spurentext wurde von der international zertifizierten Fährtenleserin Stefanie Argow verfasst.

Mehr Informationen

Informationen zu Dachsen für Kinder auf tierforscher.ch

Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt des Dachs mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Hausspitzmaus

Biologie

Schwanz der Hausspitzmaus mit einzelnen langen Wimperhaaren (im Unterschied zu Rotzahnspitzmäusen). Bewegt sich in der Laubschicht, Unterschlupf in Mauselöchern, Mauerspalten, Kompost- und Reisighaufen. Täglich mehrere Aktivitätsphasen, dazwischen kurze Schlafperioden. Spitzmäuse fressen täglich fast ihr eigenes Körpergewicht an wirbellosen Bodentieren. Feinde: Eulen, Wiesel. Viele andere Fleischfresser verschmähen die nach Moschus riechenden Tiere. Katzen töten Spitzmäuse, fressen sie aber nicht. Zwischen Februar und Oktober 3–4 Würfe von 2–7 zunächst nackten Jungen. Nach einer Woche folgen die nun behaarten Jungtiere der Mutter in einer Karawane, in der sich die Tiere im Rückenfell des vor ihnen eingereihten Tiers festbeißen.

Lebensraum

Gärten, Parkanlagen, Hecken, Waldränder, Brachen, Steinhaufen, im Herbst auch in Häusern und Ställen.

Gefahren
  • Katzen: Katzen erbeuten häufig Spitzmäuse, fressen sie aber nicht, weil sie ihnen nicht schmecken.
  • Fallen: Sichern Sie Orte mit senkrechten Wänden wie Schächte, in die Spitzmäuse hineinfallen können und aus denen sie nicht mehr selber hinausklettern können. Oder bieten Sie Ausstiegshilfen an.
Mensch & Tier
Fördermaßnahmen
Eine ordentliche Unordnung ist lebenswichtig

Alle Spitzmäuse lieben Hecken mit einer dichten Krautschicht, verfilztes Gras, Kompost-, Stein- und Holzhaufen. Dort finden sie Deckung und Plätze für ihre Nester. Lassen Sie im Garten Grasstreifen zum Beispiel entlang von Mäuerchen oder Zäunen stehen. Verschieben Sie Aufräumarbeiten im Garten in den Frühling. Durch diese Maßnahmen entstehen viele Verstecke für Kleinsäuger und speziell auch Spitzmäuse. Oder setzen Sie sich in Ihrer Wohnumgebung für eine naturnahe Gartengestaltung ein. Verwenden Sie auf keinen Fall Pestizide im Garten.

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Wimpernhaare am Schwanz der Hausspitzmaus
Die Hausspitzmaus besitzt lange Wimperhaare am Schwanz.
Die Spitzmaus gehört zu den Weißzahnspitzmäusen.
Mehr Informationen

Schutz der kleinen Säugetiere. Eine Arbeitshilfe. Kanton Aargau. Sondernummer 36, November 2011. (pdf, 12MB)

Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt der Hausspitzmaus mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Rötelmaus

Biologie

Typische Wühlmaus mit Bauten in der Erde, Gänge verlaufen allerdings nahe der Oberfläche oder ganz in der Krautschicht. Keine Erdhaufen, klettert oft auch auf Bäume oder Sträucher. Nahrung besteht v. a. aus Kräutern, Gräsern, Samen, Früchten, Pilzen, aber auch aus Baumrinden und Kleintieren, im Herbst oft auch aus Nüssen ; legen Vorräte an. Tag- und nachtaktiv, mit abwechselnden aktiven Phasen und Ruhephasen. Fortpflanzungszeit von März bis Oktober oder sogar Dezember. Tragzeit etwa 20 Tage, Wurfgröße 1 – 6 Junge. Größte Dichten im Herbst. Während der Fortpflanzungsperiode sind v. a. die sexuell aktiven Weibchen territorial, Männchen überlappen mit ihren Territorien mehrere Weibchengebiete. Sucht im Winter z. T. Gebäude auf.

Lebensraum

Typischer Waldbewohner, aber auch in Hecken und Parkanlagen mit guter Krautschicht.

Mensch & Tier
Fördermaßnahmen

Die Rötelmaus kommt häufig vor und braucht keine spezielle Förderung. 

Beobachtungstipps
Beobachtungstipps
Unterwegs im Unterholz

Rötelmäuse leben hauptsächlich im Wald und an Waldrändern mit dichtem Unterwuchs oder hohem Gras. Im Siedlungsgebiet kommen sie in deckungsreichen Parkanlagen, Hecken und waldartigen Bereichen vor. Die hübschen Wühlmäuse sind tag- und nachtaktiv. Mit etwas Glück kann man sie forthuschen sehen oder bei der Nahrungssuche beobachten. Im Winter können sie auch in Gebäuden entdeckt werden. Die Rötelmaus ist an ihrem rötlichen Fell, den freistehenden Ohren und dem eher langen Schwanz leicht zu erkennen und von den anderen Wühlmäusen gut zu unterscheiden.

Mehr Informationen
Atlas der Säugetiere – Schweiz und Liechtenstein
Autor
Schweizerirsche Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW), Roland Graf, Claude Fischer, Monika Niehaus
Verlag
Haupt
Fauna Helvetica
Autor
Paul Marchesi, Michel Blant, Simon Capt
Verlag
CSCF & SGW
Status
bearbeitet
Meta description
Artporträt der Rötelmaus mit spannenden Informationen, Beobachtungstipps, Verbreitungskarte und tollen Bildern.

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.