Tagpfauenauge
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Tagpfauenauge auf pinker Blüte
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Bewohnt lichten Wald, Waldränder, Waldlichtungen, Hecken, Feuchtgebiete, Flussufer und Gärten. Mobile, vagabundierende Art.

Die Eier werden in Gruppen an die Blattunterseite von Brennnesseln gelegt. Die samtschwarzen Raupen („Tüüfels-Chatze“) leben gesellig in einem Gespinst an Brennnesseln. Verpuppung an der Futterpflanze oder an Felsen, Steinen oder Wurzelstöcken. Falter saugt bevorzugt an Wasserdost, Staudenholunder, Disteln, Flockenblumen und Salweide. Falter überwintern in Wurzelstöcken, Holzbeigen oder Ähnlichem.

Benötigt blütenreiche Staudenfluren mit vielen Brennnesseln.  

Erkennungsmerkmale

Großer, unverkennbarer Falter. Flügeloberseiten weinrot mit 2 blauen und 2 roten Augenflecken. Flügelunterseiten dunkelbraun marmoriert.

Gehört zu
Masse

Flügelspannweite ca. 55 mm

Ähnliche Arten

Keine ähnliche Art, das Tagpfauenauge hat eine unverwechselbare Färbung mit den charakteristischen Augen.

Gefährdungsgrad

Nicht gefährdet

Aktivitätszeit

März-Oktober. 2 Generationen pro Jahr. Überwinterung als Falter.

Lebensraum

Verschiedene gehölz- und saumreiche Lebensräume

Der Biologietext wurde mit freundlicher Genehmigung vom Haupt Verlag aus dem Buch Stadtfauna übernommen.

Mensch & Tier

Gefahren
  • Brennnesseln bekämpfen:
    In Gärten und Grünanlagen sind die Brennnesseln, welche für die Raupen wichtige Futterpflanzen sind, nicht gern gesehen und werden meist entfernt. 
  • Gärten ohne Nahrung:
    Gärten, die hauptsächlich aus sterilem Rasengrün, Kirschlorbeer- oder Thujahecken und exotischen Zierpflanzen bestehen, sind für unsere Schmetterlinge wertlos, manchmal sogar giftig, und bieten den Raupen keine Lebensgrundlage.
  • Invasive Neophyten und gebietsfremde Pflanzenarten:
    Diese bieten den Schmetterlingen wenig bis keinen Nektar und auch den Raupen keine Nahrungsgrundlage. Sommerflieder, der die Schmetterlinge durch seinen betörenden Geruch anlockt, kann sich negativ auf die Schmetterlingspopulationen auswirken, da er den Raupen keine Nahrung bietet und diese folglich auf dem Sommerflieder verhungern.
  • Intensivierung der Landwirtschaft:
    In einer intensiven Landwirtschaft, finden Wildblumenwiesen und Hecken aus einheimischen Sträuchern nur noch selten einen Platz. Diese Veränderungen wirken sich negativ auf die Schmetterlingsbestände allgemein aus.
Fördermaßnahmen

Die wichtigsten Nahrungspflanzen für die Raupen des Tagpfauenauges sind Brennnesseln. Lassen Sie an einer sonnigen Ecke Brennnesseln für das Tagpfauenauge und für andere Brennnesselliebhaber wie der Kleine Fuchs oder der Admiral stehen.
Die Falter mögen verschiedene Blumen wie Wiesen-Flockenblumen, Disteln oder Wasserdost. Ausserdem setzen sie sich gern auf Fallobst im Garten und saugen den süßen Fruchtsaft.

Viele Möglichkeiten führen zum Schmetterlingsparadies

Sie brauchen jedoch keinen eigenen Garten, um etwas Gutes für die Schmetterlinge zu tun. Wohnen Sie in einer Genossenschaft oder besitzt Ihr Wohngebäude eine Grünanlage? Setzen Sie sich dafür ein, dass der Grünbereich naturnahe bewirtschaftet wird. Dazu zählen das Pflanzen von einheimischen Wildpflanzen, das Ersetzen von Rasenflächen durch artenreiche Wiesenflächen, das Stehenlassen von Blumeninseln, seltenes und gestaffeltes Mähen, sowie der Verzicht auf Pestizide und Herbizide.

Stadtoasen

In der Stadt können Verkehrsinseln, Bahnböschungen und Kiesplätze wahre Schmetterlingsoasen werden. Wildstauden und Wildkräuter locken zahlreiche Schmetterlinge an. 
Selbst auf dem eigenen Balkon kann das Tagpfauenauge gefördert werden. Einheimische, nektarspendende Pflanzen bieten hier nicht nur Schmetterlingen sondern auch Wildbienen Nahrung. Blühende Küchenkräuter wie Thymian oder Schnittlauch sehen nicht nur schön aus, sondern erfreuen auch die Schmetterlinge.

Wildblumenwiesen mit verschiedenen, einheimischen Blumen bieten dem Tagpfauenauge auch mitten in der Stadt eine tolle Lebensgrundlage.

Beobachtungstipps

Brennnesselliebhaber

Eine wichtige Futterpflanze für die Raupen des Tagpfauenauges sind Brennnesseln. Auf den Brennnesselblättern sind die weiß gepunkteten, schwarzen Raupen des Tagpfauenauges somit gut zu sehen. Manchmal trifft man sie jedoch auf dem Boden an, wenn die Raupen auf der Suche nach Verpuppungsplätzen umherwandern.

Das Tagpfauenauge ist auf Brennnesselblätter als Nahrung angewiesen, damit aus der stacheligen Raupe ein wunderschöner Schmetterling wird.
Schmetterlinge im Abschreckmodus

Die Falter sind nicht mehr so wählerisch wie die Raupen und können auf Huflattich, Disteln, Wasserdost, Klee, Flockenblumen und vielen weiteren Nektarpflanzen beobachtet werden. 
Männchen des Tagpfauenauges verteidigen nachmittags bei warmem Wetter ihre Territorien in der Nähe von geeigneten Eiablageplätzen. Dabei tragen sie Wettkämpfe in der Manövrierfähigkeit mit anderen Männchen aus. 
Als langlebiger Schmetterling hat das Tagpfauenauge eine Strategie gegen Fressfeine entwickelt: In Gefahrensituationen klappen sie ihre Flügel schnell zusammen, wobei ein zischendes Geräusch entsteht und die Augen auf den Flügeln Fressfeinde abschrecken sollen. Die graubraune Flügelunterseite wirkt im geschlossenen Zustand als Tarnung, da sie wie ein verwelktes Blatt aussieht.

Die braune Flügelunterseite, welche zur Tarnung dient, steht im starken Kontrast zur bunten Flügeloberseite.

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