Weiße Heideschnecke
Xerolenta obvia

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Weisse Heideschnecke an einem dürren Grashalm.
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Entgegen dem Klischee der Schnecke als Regenliebhaberin, die trockene Umgebungen meidet, siedelt sich die Weiße Heideschnecke dort an, wo es warm und trocken ist. Ihr wissenschaftlicher Name leitet sich vom altgriechischen xēros ab, was "trocken" bedeutet. Diese Überlebenskünstlerin hat einige Tricks an Lager, um der Austrocknung entgegenzuwirken: Beispielsweise lässt sie sich auf hohen Gräsern nieder und verschließt ihre Schale mit einem Verschluss aus 1 bis 9 Membranen getrocknetem Schleim mit einer kalkhaltigen Verkrustung. Sie ernährt sich hauptsächlich von getrockneten Pflanzenteilen. Die Fortpflanzung findet im Herbst statt, weil im Sommer keine günstigen Überlebensbedingungen für die Jungschnecken herrschen. Sie legt 25 bis 40 milchig-weiße Eier, die sie 2 cm tief im Boden vergräbt. Nach der Eiablage stirbt das erwachsene Tier.

Verbreitung

Südost-Europa

Vorkommen Wallis

Das Wallis und seine trockenen Hänge beherbergen immer noch zahlreiche, teilweise sehr grosse Populationen. In der restlichen Schweiz hat die Weisse Heideschnecke einen massiven Rückgang erlitten.

Erkennungsmerkmale

Fast glattes, undurchsichtiges weißes Gehäuse (unregelmäßige Wachstumsstreifen sind zu sehen); oft mit dunklen Spiralbändern bedeckt, insbesondere an den Rändern; 5 bis 6 Windungen; oben abgeflacht; letzte Windung ziemlich weit; fragile, leicht elliptische Öffnung; Loch auf der Rückseite des Gehäuses (Nabel) nimmt etwa einen Viertel des Gehäusedurchmessers ein und ist leicht exzentrisch.

Gehört zu
Masse

Höhe des Gehäuses: 7 bis 10 mm
Durchmesser des Gehäuses: 14 bis 20 mm

Ähnliche Arten

Die Gemeine Heideschnecke (Helicella itala) hat ein weißes oder cremefarbenes Gehäuse mit markanteren und regelmäßigeren Bändern. Der Nabel ist sehr groß – ungefähr ein Drittel des Gehäusedurchmessers – wogegen die letzte Windung etwas weniger breit ist als bei der Weißen Heideschnecke.

Gefährdungsgrad

Potenziell gefährdet

Aktivitätszeit

Nur bei Regen- oder Tauwetter aktiv. Bei sommerlicher Trockenheit: schlummert an den Stängeln von Pflanzen. Überwinterung: eingegraben im Boden; kriecht bei milden Temperaturen aus ihrem Gehäuse.

Lebensraum

Trocken, gut besonnt, mit kalkhaltigem Boden und spärlicher Vegetation: trockene Wiesen, Dünen, Felsen, aber auch künstliche Umgebungen wie Kiesgruben, Dämme, Weinberge, Straßenränder, Bahndämme oder Ruinen. Zwischen 300 und 1600 m, manchmal bis zu 2100 m über Meer. In den Alpen: vorwiegend trockene Innentäler.

Mensch & Tier

Gefahren
  • Veränderte Nutzung von Trockenwiesen und -weiden: Wie die Weiße Turmschnecke ist auch die Weiße Heideschnecke auf Pflanzengemeinschaften angewiesen, welche durch die Aufgabe der extensiven Landwirtschaft gestört werden.
Fördermaßnahmen

Der Bewegungsradius vieler Schnecken ist gering, bei einigen ist er auf wenige Meter im Leben beschränkt. So können sie nicht mit den raschen und tiefgreifenden Veränderungen der Umwelt  Schritt halten. Um dem entgegenzuwirken, müssen die Maßnahmen auf den Schutz und die Vernetzung von Lebensräumen konzentriert werden.

Beobachtungstipps

Das Tier

In den wärmeren, trockeneren Monaten sollten Sie nach «Schneckenbüscheln» Ausschau halten: Hohe Gräser werden von Weißen Heideschnecken erobert, die sich zur Sommerruhe in großer Zahl an den Stängeln festsetzen. Bei feuchtem Wetter kann man beobachten, wie sie vegetarische Köstlichkeiten wie die Brennnessel (Urtica sp.), die Ackerwinde (Convolvulus arvensis) und den Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) knabbern.

Das leere Gehäuse

Ihre Gehäuse sind weiß, manchmal sogar leuchtend weiß und so auf dem Boden gut zu sehen. Zum Beispiel am Fuße von sonnenexponierten Felsen oder an einem trockenen Hang.

Gehäuse der Weißen Heideschnecke.
Viele Weiße Heideschnecken an trockenen Pflanzenstengeln.

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